In Buenos Aires hatten wir tatsächlich das erste Mal Schwierigkeiten damit, eine Unterkunft für uns zusammen mit unserem Auto zu finden. Bisher gab es immer ein Hostel mit einem sicheren Parkplatz in der Einfahrt, auf dem wir schlafen konnten, aber diesmal fanden wir leider keines. Wir konnten letztendlich in einem sicheren Viertel direkt vor einem Hostel parken und waren damit zufrieden. Wir haben dort sogar zufällig ein bekanntes Gesicht wiedergetroffen, einen Argentinier der auch gleichzeitig mit uns in Santiago im Hostel war.

Buenos Aires an sich hat uns beiden eigentlich ganz gut gefallen, obwohl es natürlich eine unglaublich riesige und dicht besiedelte Stadt ist. Wie viele andere südamerikanische Metropolen hat auch Buenos Aires viele Parks und Grünflächen und ein gut funktionierendes Metronetz.

Am ersten Tag (28. Dez.) haben wir uns die Innenstadt angeschaut, deren Fußgängerzone aus zwei langen orthogonalen Straßen besteht. Dort gibt es eine kleine Mall, die in einem relativ alten Gebäude untergebracht ist, die „galerías pacifico“. Sehenswert auch deshalb, weil viele Gemälde an die Wände und auch auf das Kuppeldach gemalt wurden. Im Erdgeschoss haben wir eine gut besuchte Eisdiele gefunden, die uns auch schon in der IOverlander-App wärmstens empfohlen wurde. Allgemein haben wir gelesen, dass das Eis in Argentinien sehr gut sei und original italienisch, im Gegensatz zu Pizza an vielen Stellen… Das Eis wurde dort auch wie in Italien in Aluminiumtöpfen mit Deckel versenkt in einer Theke gelagert, nicht wie bei uns sichtbar im Schaufenster. Und es gab auch keine Kugeln, sondern das Eis wird mit einem Spachtel in Waffeln oder Becher gefüllt. Deshalb werden die Preise nie nach Kugeln berechnet, sondern nach Kilo. Zusammen haben wir uns ein halbes Kilo bestellt, aus vier verschiedenen Sorten bestehend. Und der Verkäufer hat schwuppdiwupps die richtigen Töpfe geöffnet und jeweils schnell eine große Menge in den Becher verfrachtet und es zum Schluss auf die Waage gestellt. Und es waren auf das Gramm genau 500g! Wir waren sehr beeindruckt, und auch der Verkäufer hat gelacht. Nebenbei schmeckte das Eis auch noch verdammt gut, besonders Bananensplit hatte es uns angetan. Das funktioniert erstaunlich gut als Eissorte und nicht nur als Dessert mit richtigen Bananen.

Am zweiten Tag wollten wir dann bei strahlendem Sonnenschein einen Ausflug in das Naturreservat direkt an der Küste machen, allerdings hat uns das Wetter leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Da es in den beiden Nächten zuvor heftige Regenschauer gab, war der Zutritt zum Naturreservat aufgrund der aufgeweichten und matschigen Wege untersagt worden und der Park hatte vorsorglich gleich bis ins neue Jahr hinein geschlossen. Pech für uns, so lange wollten wir dann doch nicht länger in B.A. bleiben. Stattdessen haben wir den wirklich eindrucksvollen Friedhof von Recoletta besucht. Dort sind hauptsächlich die Berühmten, Reichen und Mächtigen begraben. Der Friedhof gleicht einer kleinen Stadt, jedes „Grab“ hat ein ganzes Häuschen oben drauf, teilweise aufwendig verziert, und die Familiengruft unten drunter. Später haben wir gemerkt, dass das doch nicht so außergewöhnlich ist wie man denkt, denn sogar die kleinsten Käffer durch die wir später durchgefahren sind hatten so einen Friedhof. Zwar kleiner, aber auch aus der Ferne deutlich zu erkennende kleine Häuser, mal prunkvoller und mal schlichter.

Am nächsten Tag haben wir dank des Tipps aus unserem Hostel einen riesigen Straßenmarkt besucht. Viel Krimskrams, viel Kitsch, aber auch teilweise echt hübsche Sachen. Ganz in der Nähe befand sich auch die alte Markthalle, durch die wir dann auch noch geschlendert sind.

Der 31. Dezember war dann eher trostloser Tag. Alles hatte geschlossen, sogar Supermärkte, die Metro hatte einem reduzierten Fahrplan und nicht mal Restaurants oder Fastfoodketten hatten offen. Schlecht für uns, da wir eigentlich vorhatten essen zu gehen… Wir haben dann doch noch eine Pizza ergattern können und warteten dann Videos schauend im Hostel auf Mitternacht, um von der Dachterasse Feuerwerk schauen zu können. Das hat sich dann aber eher als Reinfall entpuppt: Zwar war auf der Terrasse eine Party im vollen Gange, aber die erwarteten Raketen gab es so leider nicht. In Argentinien wird fast gar nicht geböllert, kein Supermarkt hatte Feuerwerk im Sortiment. Also haben wir uns an der handvoll Batterien in der Ferne erfreut und das alte Jahr im Stillen verabschiedet.

Am 1. Januar sind wir dann aufgebrochen und weiter Richtung Süden gereist, mit dem nächsten größeren Ziel Ushuaia, die fast südlichste Stadt der Welt. Auf jeden Fall das Südlichste, was man mit dem Auto erreichen kann.