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Endlich Wald

Nachdem wir jetzt etwa 4000 Kilometer nach Süden gefahren sind, sind wir in Feuerland angekommen. Die Landschaft wurde auf dem letzten Abschnitt der Strecke geprägt durch Wind und Staub und braunes Gras und braune, kniehohe Büsche. Das ganze soweit das Auge reicht. Die ersten 1000 Kilometer ist das noch beindruckend. Die zweiten tausend dann ganz nett weil man so entspannt geradeaus fahren kann. Aber danach wird es etwas anstrengend und die Augen beginnen sich nach grün zu sehnen und nach mehr Begrenzung des Blickfelds als ein paar Berge am Horizont.

Nach Feuerland kommt man nur mit der Fähre und das war auch schon ein Abenteuer. Bei starkem Seitenwind führte die Straße einfach ins Meer und da legte dann ein Boot an von dem man sich nicht sicher ist ob es den Kräften der Natur wird trotzen können. Die Reifen berührten kurz das Wasser während man zusammen mit ein paar LKW, die die ganze Fahrt über beängstigend schaukelten, auf die Fähre fuhr. So schlimm war es dann aber gar nicht und ich hatte irgendwie erwartet auf Feuerland würde sich die Landschaft dann ändern. Nix wars. Weiterhin flache Steppe.

Die ersehnte Änderung kam dann etwa 250 Kilometer südlich auf der argentinischen Seite und das sehr plötzlich. Der Wald fängt tot an. Ausgeblichene Gerippe von Wäldern ziehen sich über die Hügel, aber es stehen immer öfter kleine Grüppchen noch lebender Bäume dazwischen. Dann wehen plötzlich Flechten wie Algen von dem toten Holz und lässt sie noch geisterhaft wirken, aber man sieht auch, dass viele der eigentlich toten Bäume doch irgendwo sprießen. Und wenn der Wald dann komplett grün geworden ist merkt man erst, wie sehr man das vermisst hat.

Geschlafen haben wir dann mit grandiosem Ausblick hinter Tolhuin an einem Aussichtspunkt von dem man ins Tal auf den eisblauen See und den Wald und sehr viele Biberdämme schauen konnte.

1 Kommentar

  1. Sigrid Frank-Eßlinger

    29. Januar 2019 at 21:42

    Schön von Euch zu lesen und auch wieder Bilder zu sehen. Bei allem Schmerz über den Verlust der Ausrüstungen: Es kommt auch auf die Motive und den richtigen Blick an. Wir genießen’s sehr. Grüße von Helmut und Sigrid

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